Hans Oster

deutscher General und Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus; ab 1941 Generalmajor und Stabschef im Amt für militärische Abwehr; organisierte ab 1938 zusammen mit Wilhelm Canaris, Hans von Dohnanyi und Ludwig Beck den militärischen Widerstand gegen Hitler; informierte u. a. im Winter 1939/40 die niederländische und norwegische Regierung von deutschen Angriffsabsichten; am 31.3.1944 aus s. Amt entlassen; am 21.7.1944 verhaftet und von einem SS-Standgericht zum Tod verurteilt

* 9. August 1888 Dresden

† 9. April 1945 KZ Flossenbürg (hingerichtet)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 26/1969

vom 16. Juni 1969

Wirken

Hans Oster wurde am 9. Aug. 1888 als Sohn eines Pfarrers, der aus dem Elsaß stammte, in Dresden geboren. Er entschied sich 1907 für die Offizierslaufbahn, nachdem er das Kreuz-Gymnasium in Dresden absolviert hatte.

Mit einem sächsischen Artillerieregiment zog er in den ersten Weltkrieg, wurde 1916 Hauptmann und 1917 nach hoher Auszeichnung an der Front zum Generalstab kommandiert. In der Reichswehr tat er, ab 1929 als Major, in verschiedenen Truppen- und Stabsstellungen Dienst. Im Verlauf der kommunistischen Unruhen in Mitteldeutschland zeigte sich seine politische Ader, als es ihm gelang, die Kämpfe auf dem Wege von Verhandlungen mit den Gewerkschaften zu beenden. Er kam dann in Verbindung mit dem späteren Generalobersten von Fritsch, der einer seiner Regimentskommandandeure ...